Kultur

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zu St. Erhard in der Breitenau

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zu St. Erhard
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zu St. Erhard

Da in den Grundmauern der heute stehenden St. Erhardkirche romanische Bestände festgestellt wurden, wird eine Anlage einer ersten saalartigen Kirche für die Jahre nach 1200 angenommen. Sie ist damit im Kern die ältere Kirche in der Breitenau und gab dem Ort St. Erhard den Namen.  Betritt man die Kirche, die neun Stufen vom Hauptportal herabsteigend, so wird man von der  ausgeglichenen Verbindung des gotischen Baues mit den leuchtenden Glasfenstern und der hochbarocken Einrichtung überrascht. Im Chorschluss befindet sich der barocke Hochaltar. Das Altarbild dieses Säulenaltars zeigt den Hl. Erhard.  Mitten im Schiff steht die Statue des Hl. Erhard. Die hohe Marmorsäule ist ein Werk des Grazer Steinbildhauers Anton Carlon aus dem Jahre 1744.

Der zweite hier verehrte Heilige ist Leonhard. Ihm ist die Südkapelle mit dem Leonhardaltar geweiht. An der Ostwand der Kapelle steht der älteste Altar der Kirche, der um 1640/50 geschaffene Florianialtar.

Die Glasfenster von St. Erhard zählen zu den bedeutendsten Denkmälern in der mittelalterlichen Malerei im Alpenraum.

Die einstige Filial- und Wallfahrtskirche wurde 1826 Pfarrkirche. Ihr Hauptpatron und Titelheiliger ist der zu Beginn des achten Jahrhunderts in Regensburg wirkende Wanderbischof Erhard, der im Jahre 1052 heiliggesprochen wurde. Seit Oktober 2006 befindet sich im neuen Volksaltar eine Reliquie dieses Heiligen, dessen Patrozinium am 8. Jänner gefeiert wird.

(Quelle: Prof Gert Christian in „Die Breitenau – Marktgemeinde am Fuß des Hochlantsch“)

Die Dorfkirche und einstige Pfarrkirche zu St. Jakob in der Breitenau

Dorfkirche zu St. Jakob
Dorfkirche zu St. Jakob

Die Dorfkirche St. Jakob – bis 1826 Pfarrkirche, ab 1827 Filialkirche –ist dem Hl. Jakobus dem Älteren geweiht, einem Heiligen, der auch in der übrigen Steiermark ein beliebter Kirchenpatron war. Die Jakobskirchen entstanden meist an wichtigen Plätzen der Fernverkehrsstraßen, was für diese Kirche nicht ganz zutrifft, aber auf eine Erbauung noch vor dem Jahre 1400 schließen lässt. Einst führte die Hauptstraße direkt auf die Kirche zu. Heute beherrscht der barocke Zwiebelturm den seit 1913 in der heutigen Größe bestehenden Dorfplatz.

Alles an dem Kirchenbau ist einfach und bescheiden. Durch die niedere Turmvorhalle in die Kirche eintretend, vermag der Besucher die geschichtliche Entwicklung des Bauwerkes auch heute noch ziemlich leicht zu verfolgen.

Der spätgotische einjochige Chor aus der Zeit um 1400 wird im Osten von einem Fünfachtelschluss mit vier Maßwerkfenstern abgeschlossen. Das weitaus wertvollste und sicher auch älteste der Chorausstattung sind die in ein Fenster zusammengetragenen Reste der gotischen Glasgemälde, die ursprünglich in allen Maßwerkfenstern angebracht waren.

Die gotischen Wandmalereien wurden leider Ende des 17. Jahrhunderts durch barocke Emporeneinbauten, die seit 1959 wieder entfernt sind, zum Teil zerstört. Das schöne Altarblatt des Hochaltares zeigt den Titelheiligen der Kirche, ein gelungenes Werk des steirischen Barockmalers Joseph Mölck.  Die Figuren der Heiligen Petrus und Paulus, des Laurentius und des Hl. Veit, sowie der Marienkrönung, schnitzte der Leobener Bildhauer Matthäus Krenauer.

(Quelle: Prof Gert Christian in „Die Breitenau – Marktgemeinde am Fuß des Hochlantsch“)

Wallfahrtskapelle Schüsserlbrunn

Wallfahrtskapelle Schüsserlbrunn
Wallfahrtskapelle Schüsserlbrunn

Frau Oberlehrer  Maria SAMETZ († 1961) berichtet in ihrem 1952 erschienenen Heimatschriftchen „Ein Kirchlein steht im Blauen“ über die Entstehungsgeschichte von diesem Marienheiligtume, wo alljährlich, „seit Menschengedenken“, Pilger gläubigen Herzens hierher kommen, um Trost und Kraft zu finden. Sie schreibt: Die Aufzeichnungen sind spärlich wie die mündliche Überlieferung! Meine Quelle war Margarete ELMER († 1938), genannt die „Nahterin Gretl“. Von ihr holte ich zum Großteil die Tröpflein für meine Arbeit zusammen…

Auch hier gegenüber tropft aus der Felsenbrust ein klares Brünnlein in einst von Menschenhand aufgemeißelte steinerne Schüsselchen. Dazu hat der Volksmund gleich den Taufnamen SCHÜSSERLBRUNN geprägt. Dieser Ort wäre nicht bekannt geworden, wenn nicht Gottes Gnade durch Mariens Hände hier besonders reich geflossen wäre. Die Überlieferung erzählt: Auf den Hängen des Hochlantsch liegen saftige Almweiden, die jahrhunderte lang mit Weidevieh beschickt wurden. Da geschah einst- wann, erzählt keine Aufzeichnung, dass ein Rind über den Felshang stürzte und einige Tage unauffindbar blieb. Der Halter meldete den Verlust des Tieres. Und, siehe da: Auf vorspringender Felsplatte  (das war hier) befand sich das Tier ganz unversehrt. Großes Staunen und Bewundern, das aber noch größer wurde, als die Sucher ein Muttergottesbild entdeckten.

Möglich wäre es, dass um 1338, zur Zeit der Heuschreckenplage, als die Wallfahrten ihren Ursprung nahmen, ein frommer Pilger das Marienbild hierher gebracht hatte. Damals hatte eine ungarische Gräfin, die ein blindgeborenes Knäblein umhegte, einen seltsamen Traum. Sie wurde darin aufgefordert, über die Teichalm zu gehen und sich mit dem Kinde über die schroffe Felswand des Hochlantsch hinabzulassen. Dort werde sie ein Marienbild finden und ein Heilwasser in steinernen Grübchen. Mit diesem Wasser soll sie die Augen des Kindes benetzen. Unter unsäglichen Mühen erreichte die Gräfin die bezeichnete Stelle, wo sie dem Auftrag des Traumgesichtes entsprach. Von der Stunde an war das Knäblein sehend, und im heißen Dankgefühl ließ die Frau vor dem Wunderbrünnlein eine Kapelle errichten. Sie soll gemauert gewesen sein. Wie groß sie war, wie lang sie stand, niemand weiß es zu sagen und keine Kunde erzählt von ihrer Ausstattung.

Im Jahre 1882 nahm Pfarrer Josef Mogg unter Assistenz von Pfarrer Dr. Peter Macherl aus Gasen und Vikar Peter Kramper aus Breitenau die Einweihung dieses Kirchleins vor. 1894 wanderte das Glöcklein – von einer Grazer Familie gespendet – in diese Bergeinsamkeit. 1900 wurde der Altar geweiht. Auf Antrag und Bitten von Georg Häusler hat Pfarrer Karl WINKLER um Erhebung zur Messkapelle angesucht und am 1. Mai 1915 war hier die erste heilige Messe. 1932 wurde das 50-jährige Jubiläum unter Pfarrer Josef LEOPOLD (+ 1970) feierlich begangen. Im April 1951 sauste ein Felssturz auf die Kapelle nieder, durchschlug Dach und Decke, beschädigte Altartisch, Luster, Fußboden und die Fenster. Für diese großen Reparaturen spendeten das Land Steiermark, die bischöfliche Finanzkammer und wie immer viele Freunde von Schüsserlbrunn aus nah und fern.

Die wohl größte Aktion zur Rettung dieses Bergkirchleins wurde im Jahr 1974 über Initiative des damaligen Vizebürgermeisters Josef ZIRBISEGGER ins Leben gerufen. Galt es doch, dieses Kirchlein vor einem drohenden Felssturz und Abrutsch zu bewahren. So musste es 10 Meter auf ein im Fels verankertes, neues Betonfundament verschoben und das neben befindliche Gasthaus geschleift werden. Pfarrer Franz KELZ, der nimmermüde Motor der Aktion „Rettet Schüsserlbrunn“, legte Hand an, wo es ging und verfolgte selbst vom Krankenbett aus noch mit Interesse die Arbeiten. Als er dann am 1. Nov. 1978 verstarb, versprach der damalige Bürgermeister, Dir. Rudolf STADLER, „sein Schüsserlbrunn“ am 24. Mai 1979 wieder zu eröffnen.

(Quelle: Pfarre Breitenau)

Musikalische Breitenau

Das Breitenau am Hochlantsch eine sehr musikalische Gemeinde ist, beweist die Vielzahl an Musikanten, die in mehreren Gruppierungen zu den verschiedensten Anlässen schon seit vielen Jahren aufspielen und bereits weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt sind.

- Musikverein Breitenau
- Hausmusik Hofbauer
- Hausmusik Stroßegg-Wirt
- Singkreis Breitenau
- Hochlantscher Frauensingrunde
- Breitenauer Dorfmusikanten
- Breitenauer Klarinettenmusi
- Volksmusiklehrerin Claudia Hofbauer
- Breitenauer Weisenbläser
- Young Voices
- Stoarieser Hausmusik